ARCHIV 

 

Fleeting Memorials (2012 - 2016)

 

 

Diese Arbeiten sind im Laufe der Zeit sichtbaren Veränderungen unterworfen. Voraussichtlich dunkeln das Papier und die Farbe in den ersten 20 bis 30 Jahren nach. Das Blatt wird in der Folge brüchig, bis die Arbeit etwa nach 100 Jahren womöglich zerfällt. All diese Prozesse sind nicht exakt kalkulierbar und hängen stark von den Umweltfaktoren Luft, Feuchtigkeit und Licht ab, aber auch von der Menge und der Art der verwendeten Substanzen. 

Die Ziffernfolge im Bild bezieht sich auf die Anzahl der Welt­bevölkerung zum angegebenen Zeitpunkt.

 


Files und Lamdaräume (1998 - 2002)

 

 

 

 


micro stills  (2002 bis 2004)

 

Norbert Pümpels Arbeiten fehlt der Gegenstand im Bild. Vielmehr sind seine Arbeiten der Gegenstand an sich, der in zweidimensionaler Form eine vierdimensionale Wirklichkeit reflektiert. Zählt man Norbert Pümpels Grafik zur gegenstandslosen Kunst, so enthält dieser Begriff bereits das Räumen, das Leeren des Raumes vom Gegenstand. Die Arbeit wird somit zum Raum selbst. Sie wird in ihren Strukturen und durch ihre Strukturen zum klar definierten Raum.

 

Wolfgang Falch, in:

N. Pümpel, micro stills, Landeck, Shibukawa 2002


Eine weitere Gegenüberstellung ist mit den Bildern von Norbert Pümpel und He Wei beabsichtigt. Trotz der auf den ersten Blick unterschiedlichen Technik gibt es spannende Synergien zwischen den Werken der beiden Künstler.

Norbert Pümpels Ansatz kommt aus den Naturwissenschaften. „Part of Universe Reflecting Part of Universe“ beschäftigt sich mit „außerkünstlerischen Fragestellungen und Lösungsansätzen aus der Erkenntnistheorie und der zeitgenössischen Physik“(Pümpel). Für „Part of Universe Reflecting Part of Universe“ dienen seine monochromen, durch stark verflüssigte Acrylfarbe und Pigmentsplitter entstandenen Bilder als Ausgangspunkt für das jeweilige Gegenüber der Zeichnung: Dort werden Pigmentpunkte aus dem zuerst entstandenen Originalbild übernommen und als deren „Reflexion“ wie Koordinaten verbunden.

Für Pümpel ist die Kunst der optionale Baustein, um die Wissenschaft dort sinnlich zu ergänzen, wo die Darstellung durch Formeln nicht ausreicht. Durch seine Bilder fügt er der Wissenschaft eine weitere Ebene hinzu und macht sie dadurch erfahrbar.

 „In diesem Grenzbereich zwischen Kunst und Wissenschaft entsteht Raum, sich mit der Konstruktion von Wirklichkeit zu beschäftigen, die Methodik von Realität zu untersuchen und sich als Subjekt einzubeziehen. Das künstlerisch handelnde Subjekt reflektiert als Teil des Universums einen Teil des Universums. Seine Arbeitsmethode ist eine Strategie der Weltaneignung: nicht Analyse um ihrer selbst willen, sondern Reflexion im Sinne eines kultisch wiederholten Ablaufes ästhetischer Aneignung."(Pümpel)

 

Alexandra Grimmer, Follow the Rabbit, Bestandsaufnahme einer Sammlung und ihre Rezeption durch chinesische Gegenwartskunst. Herausgeber: HL Museumsverwaltung GmbH. Neuhaus, 2023 ISBN 978-3-9519703-0-1

Copyright Museum Liaunig


Indigo Arbeiten (1987 - 1989)

 

 



Hammerschläge - Konzeptionelle Zeichnungen (1978 - 1980)

 

In einer Versuchsanordnung schichtete ich Durchschlagpapier (Kohlepapier) und weißes Papier abwechselnd übereinander, setzte mit einem Nagelkopf oder einem anderen metallischen Gegenstand am obersten Blatt an und schlug zu einem festgehaltenen Zeitpunkt mit dem Hammer auf den Nagel. Der Impuls breitete sich durch die geschichteten Papiere aus und zeichnete sich auf. Hier waren 32 weiße Blätter und 32 Kohlepapiere übereinander geschichtet. Die nun nebeneinander montierten 32 Blattpaare bilden den zentralen Teil des Hammerschlages: die reale Spur des eigentlichen Aktes. 

(Norbert Pümpel 1982)

 


Frühe Strukturzeichnungen (1976 - 1983)